Der Dolch mit seiner langen schmalen Klinge wurde in schriftlichen Quellen des 17. Jahrhunderts als „kleines Stiletlin“ angeführt. Die Klinge ist einschneidig und mit Gold tauschiert. Florale und animalische Darstellungen wechseln sich auf der einen Seite ab, die andere zeigt arabische Schriftzeichen. Der Griff und die Scheide sind reich verziert mit Türkisen und Rubinen. Während die Vorderseite der Scheide mit Edelsteinen besetzt ist, fällt die Gestaltung der Rückseite in Niello-Manier schlichter aus.
Die Art der Gestaltung und der verwendeten Juwelen an der Scheide und des Griffes ähnelt einem weiteren Prunkdolch der im osmanischen Reich angefertigt wurde und den Fleischhauer der Kunstkammer der Herzöge von Württemberg zuschrieb.
[Lilian Groß]
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