Die kleine Statuette stellt einen Jakobspilger mit seinen charakteristischen Attributen, zu denen die Muschel am Hut gehörte, dar. Wie zahlreiche Pilgerzeichen aus Santiago de Compostela wurde die kleine Figur aus Gagat (Erdpech) gefertigt, dem heilsame und unheilabwehrende Eigenschaften zugeschrieben wurden. Ursprünglich wahrscheinlich als Standfigur gearbeitet, zeigen Bohrlöcher die Umarbeitung zu einem am Gewand anzuheftenden Pilgerzeichen.
In die Kunstkammer gelangte die Figur wahrscheinlich aus der Sammlung Guth von Sulz. Für ihre Aufnahme dürften das fremdartige Material und die ihm zugesprochenen Eigenschaften, ebenso wie die Funktion als Erinnerungszeichen von Bedeutung gewesen sein. Ausgestellt ist das Pilgerzeichen im Bereich "Christliches Mittelalter" der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im 2. OG des Alten Schlosses.
[Carola Fey]