Der Korpus des zylindrischen Deckelbechers ist mit erhabenen Palmetten, der Deckel mit vertieften stilisierten Blättern dekoriert. Der gewölbte Standring und der Deckelrand sind mit floraler Emailmalerei verziert. Lange wurde die Emailmalerei nach Nürnberg verortet, da jedoch in den Archivalien von einem Mitarbeiter der Werkstatt Mayer in Augsburg gesprochen wird, kann davon ausgegangen werden, dass auch die Emailarbeiten in Augsburg entstanden sind. Die Emailmalerei ist in kräftigen Türkis-, Gelb- und Orangetönen gehalten, wie sie auch auf anderen für Augsburg typischen Silberuntergründen, vor allem bei Reliefemail, vorkommen.
Dieser Humpen wird bereits in den Rechnungen von 1662/63 erwähnt und ebenso 1663/64. Danach kam er vermutlich in die Kunstkammer.
[Katharina Küster-Heise]