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Bronzedepotfund der späten Urnenfelderzeit

Landesmuseum Württemberg Archäologie Bronzezeit [A3066,1-9 5024]
http://bildarchiv.landesmuseum-stuttgart.de/P/Bildarchiv/111430/111430.jpg (Landesmuseum Württemberg CC BY-SA)
Herkunft/Rechte: Landesmuseum Württemberg / Landesmuseum Württemberg, Hendrik Zwietasch (CC BY-SA)
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Beschreibung

Der 1609 bei Winterlingen geborgene Bronzedepotfund aus der späten Urnenfelderzeit (9. Jahrhundert v. Chr.) zählt zu den frühesten, nahezu vollständig erhaltenen archäologischen Bodenfunden Deutschlands. Das bronzene Sichelmesser, die drei Bronzebeile und die fünf Bronzesicheln soll der damalige Balinger Obervogt Friedrich von Thergenau noch im selben Jahr an die Kunstkammer von Johann Jakob Guth von Sulz-Durchhausen (1543–1616) übermittelt haben. Außer dass die Stücke 1609 zu Winterlingen tief in der Erde gefunden worden waren, existieren zu dem Fund keine weiteren Informationen, sodass weder der genaue Fundort noch die Fundumstände oder die genaue ursprüngliche Zusammensetzung des Ensembles bekannt sind. Bei der überwiegenden Mehrzahl der süddeutschen Hortfunde handelt es sich wie im Fall des Winterlinger Ensembles um Zufallsfunde, die nicht bei regulären Ausgrabungen gemacht wurden, und bei den meisten bestehen entsprechend berechtigte Zweifel an der vollständigen Überlieferung. Insgesamt zeigt der Hort von Winterlingen mit Lappenbeilen, Sicheln und dem Sichel- oder „Rebmesser“ als Rarität eine für die späte Urnenfelderzeit sehr typische Zusammensetzung. Alle Objekte zeigen mehr oder weniger deutliche Spuren einer ehemaligen Nutzung, waren zum Zeitpunkt ihrer Niederlegung also schon einige Zeit in Gebrauch. Die hinter der Deponierung von Horten stehenden Beweggründe lassen sich aus heutiger Sicht kaum mehr fassen. Bei den meisten dürfte es sich jedoch um Verwahr- oder Versteckfunde gehandelt haben, die die einstigen Besitzer zu einem späteren Zeitpunkt wieder bergen wollten, dies aber aus unbekannten Gründen nicht mehr vermochten. Der Bronzehort von Winterlingen lässt sich in die Stufe Ha B3 und damit ins 9. vorchristliche Jahrhundert datieren. Die erste Nennung des Ensembles in einem Kunstkammerinventar findet sich bereits in dem um 1624 erstellten Inventar der Sammlung Guth von Sulz, die 1653 in die württembergische Kunstkammer aufgenommen wurde.
[Thomas Hoppe]

Material/Technik

Bronze

Landesmuseum Württemberg

Objekt aus: Landesmuseum Württemberg

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