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Gegenreformations-Taler der Grafen von Montfort von 1730

Münzsammlung des Sparkassenverbands Baden-Württemberg Städtetaler [SV-390]
Gegenreformations-Taler der Grafen von Montfort von 1730 (Sparkassenverband Baden-Württemberg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Sparkassenverband Baden-Württemberg / Caroline Schmuck (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Dieser Taler wurde in der Grafschaft Montfort ausgegeben, wie die äußere Umschrift des Avers MONETA NOV(A) COMITATVS DE MONTFORT – „Neues Geld der Grafschaft von Montfort“ – angibt. Die innere, kleinere Umschrift nennt den Grafen, dem dieser Taler gewidmet ist: IN HONOREM DIV(I) IOAN(NIS) COM(ITIS) DE MONT(FORT) CYP(RI) PATR(ONI) – „Zu Ehren des hl. Johann, Graf von Montfort, Schutzherr von Zypern".
Das Münzbild zeigt den hl. Johannes von Montfort in Harnisch und mit Heiligenschein. Er hält einen verzierten Wappenschild und eine Fahnenlanze, die beide das Wappen der Grafen von Montfort tragen (eine Kirchenfahne mit drei Hängeln und oben drei Trageringen). Das montfortsche Wappen im Wapenschild ist behelmt, hat eine Helmdecke und als Helmzier einer Mitra, dahinter eine Fahne.

Der heilige Johannes war ein aus einem vorarlbergischen Adelsgeschlecht stammender Ritter des Templerordens. Er kämpfte im Jahre 1177 in der Schlacht von Rama im Heiligen Land, bei welcher er schwer verwundet wurde. Er starb daraufhin etwas später in Nikosia auf Zypern an seinen Verletzungen. Da sein Leichnam in seinem Grab unverwest blieb und sich dort mehrere Wunder zutrugen, wurde der Kreuzritter Johannes in Nikosia bis 1571 als Seliger verehrt. Die Grafen von Montfort hielten sein Andenken bis ins 18. Jahrhundert aufrecht, obwohl er nicht mit dem Adelsgeschlecht Montfort verwandt war.

Auf dem Revers ist die Gottesmutter Maria dargestellt, auf der Erdkugel stehend mit dem Jesusknaben. Das Jesuskind hält einen Kreuzstab, mit dem er der Schlange um Marias Füßen den Kopf durchsticht. Über Maria und Jesu ist der Heilige Geist in Form einer Taube, darüber in Strahlen der Gottvater. Die Umschrift des Revers ist in Deutsch und lautet: DVRCH GOTT, VNTER MRIÆ SCHVTZ WURDT DIS GETRVCKHT DEM FEINDT ZU TRVTZ.

Diese Umschrift bezieht sich auf den Anlass dieser Prägung. In den evangelischen deutschen Gebieten wurde 1730 das 200-jährige Jubiläum der Augsburger Konfession gefeiert z.B. durch Münz- und Medaillenprägungen. Aus Protest ließen die streng katholisch gesinnten Grafen von Montfort Anton III. und sein Sohn Ernst diesen Taler als Propagandamünze gegen die Reformation prägen. Es handelt sich hier also um einen Gegenreformationstaler. Passend hierfür wurde als Münzbilder ein katholischer Heiliger, der an einem Kreuzzug teilnahm, und einer Mariendarstellung gewählt, daneben drückt die Umschrift des Revers die ablehnende Haltung der Grafen von Montfort gegenüber der Reformation aus.

Material/Technik

Silber / Prägung

Maße

Durchmesser: 39,2 mm; Gewicht: 28,52 g

Münzsammlung des Sparkassenverbands Baden-Württemberg

Objekt aus: Münzsammlung des Sparkassenverbands Baden-Württemberg

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