Elfenbein war als wertvolles, dem Schimmer menschlicher Haut nahekommendes Material hoch geschätzt. Doch nicht immer stand es in ausreichender Menge zur Verfügung. So musste oft ein älteres Stück zur Umarbeitung wiederverwendet werden. Bei diesem Relief war es wohl eine islamische Schachfigur, deren Ornament man seitlich erkennt. Von den wenigen deutschen Werkstätten, die im 12./ 13. Jahrhundert Elfenbein verarbeiten, war eine in Bamberg tätig, aus der sich sechs Reliefs in verschiedenen Museen erhalten haben. Beim Stuttgarter Relief ruht Maria nach byzantinischer Bildtradition auf einem großen Kissen. Das Kind liegt auf einem Tisch, dessen reiche Form an einen Altar erinnert. Besonders innig ist die Beziehung zwischen Mutter und Kind dargestellt, Maria hält Christus sanft mit einer Hand, die Köpfe sind einander zugewandt. Gut 800 Jahre ist die Darstellung alt und damit trotzdem näher an unserer Zeit als an der Geburt Christi am konstruierten Nullpunkt der Zeitrechnung.
Erworben aus Lotto Mitteln.
Geburt Christi
Beschreibung
Material/Technik
Elfenbein
Maße
H. 9,7 cm, B. 7,1 cm
Inventarnummer
[1993-43]
Gehört zu
Kunsthandwerk
Skulptur und Plastik
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Literatur
- Württembergisches Landesmuseum, Schröder, Heike (Red.) (1998): Kunst im Alten Schloß. Stuttgart, S. 81
Laufende Ausstellungen
Hier sind atemberaubende Steinzeitkunst, kostbare Grabbeigaben, eindrucksvolle Statuen, die Krone der württembergischen Könige von Württemberg, erlesenes Kunsthandwerk und vieles Sehenswertes mehr aus den Ausstellungen und den Depots des Landesmuseums virtuell zusammen gefasst. Wir wünschen viel Vergnügen bei dieser digitalen Tour durch die Highlights und Glanzpunkte der Sammlungen.
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