Die Statuette ist die Übertragung einer Illustration aus der berühmten Publikation „De humani corporis fabrica“ des großen Anatomen Andreas Vesalius (1514-1564) ins Dreidimansionale. Mit einer Reihe von goldenen Inschriften am zugehörigen Postament der Statuette wird jedoch eine weitere inhaltliche Dimension angesprochen. Mahnend heißt es: "vigilate et orate" (Wachet und Betet), "oremus, emendemus, vincemus" (Wir werden beten, uns verbessern und siegen), "memento mori" (Gedenke des Todes), "respice finem" (Bedenke das Ende) und “homo bulla“ (Der Mensch ist (vergänglich) wie eine Seifenblase). Die Darstellung des Muskelmannes ist als Memento mori zu verstehen. Der Betrachter soll an die Vergänglichkeit des Körpers und des Lebens erinnert werden und sich betend auf den Tod vorbereiten. Statuetten wie diese wurden im 16. Jahrhundert auch Vanitasmänner genannt.
[Fritz Fischer]
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