Das zweiteilige, aus Jacke und Rock bestehende Kostüm wurde ab etwa 1870 zu einem unentbehrlichen Bestandteil der weiblichen Garderobe. Dem Wunsch nach gediegener und doch modischer Zweckmäßigkeit entspricht auch das schmal geschnittene Ensemble aus cremefarbener Wolle. Zu dem knöchellangen, nur leicht ausgestellten Wickelrock wurde eine hüftlange Jacke mit schmalen Ärmeln und Revers getragen, die wie die dekorative Paraphrase eines Herrensakkos wirkt; Assoziationen an die Welt der Uniformen weckt die lineare Strenge des Ton in Ton gehaltenen Posamentenbesatzes.
Die seit 1898 in Stuttgart ansässige Firma J. Mack hatte sich auf "gesunde" Kleidung für die moderne Frau spezialisiert. Auf der großen, 1914 in Stuttgart gezeigten "Ausstellung für Gesundheitspflege" war sie folgerichtig mit Reformkleidern und Ausstattungen für die sportliche Frau vertreten.
Etikett in Jacke und Bluse: "Modes & Confection, J. Mack, Stuttgart, Königstr."
[Rainer Y]
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