Im Zuge der Weingartener Wallfahrt wurde eine Vielzahl von Medaillen herausgegeben. Durch die Heilig-Blut-Reliquie, welche Judith von Flandern, die Frau Herzogs Welfs IV. der Abtei im 11. Jahrhundert geschenkt hatte, wurde das Benediktinerkloster Weingarten das Ziel vieler Pilgerreisen.
Diese Medaille wird aufgrund ihrer Prägung auf sehr dünnem Blech in das 17. oder 18. Jahrhundert datiert. Die Longinusszene, die einen Bestandteil der Heilig-Blut-Verehrung darstellt, befindet sich auf der Vorderseite der Prägung. Longinus, der dem am Kreuz hängenden Jesus die Lanze in die Brust sticht, wird hier stehend dargestellt. Ein kniender Engel fängt das Blut Christi im Weingartener Reliquiar auf. Außer dem Reliquiar deutet auch die Umschrift auf die Heilig-Blut-Verehrung hin (SANGVIS / CHRISTI ). Auf der Rückseite ist die Sterbeszene des heiligen Benedikts abgebildet. Darüber ist ein Schild mit dem Benediktskreuz angebracht.
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert.
[Vivien Schiefer]