Überregionale Bedeutung entfaltete die Wallfahrt nach Weißenau vorrangig wegen des dort verehrten Heiligblutreliquiars: Die Legende weiß zu berichten, das Blut Christi wäre einst von Maria Magdalena unter dem Kreuz aufgesammelt worden. Im 13. Jahrhundert kam die Reliquie schließlich infolge einer Schenkung König Rudolfs an das Kloster. Die Heiligblutverehrung stand dabei stets in Konkurrenz zum benachbarten Kloster Weingarten, in dessen Schatten sich der Konvent Weißenau zeit seines Bestehens bewegte. Im Jahr 1709 erhielt die Reliquie eine neue Fassung, die nach oben in ein Kreuz sowie die Figuren von Maria und Johannes mündet.
Eine Darstellung des Hl. Saturnius, dessen Gebeine im Jahr 1665 nach Weißenau transloziert wurden, hat Eingang auf eine Wallfahrtsmedaille des Klosters Weißenau gefunden, die in Form dieses einseitigen Zinnabschlags erhalten geblieben ist: Der Heilige ist dabei in Rüstung mit Palmenzweig und Siegerkranz vor Fahnen stehend abgebildet. Die Umschrift identifiziert ihn als SANCTUS SATURNINUS M(artyr).
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