Als nordische Schmuckbrakteaten werden einseitig geprägte oder gepresste religiöse Anhänger mit Amulettcharakter bezeichnet, die in der Regel aus Gold bestehen. Sie sind im 5. und 6. Jahrhundert nach Christus in Südskandinavien entstanden und weisen meist eine kunstvoll gearbeitete Öse und eine Perlreifeinfassung auf. Ein besonderes Zentrum ihrer Herstellung war als überregionaler Wallfahrtsort das Odinheiligtum Odense auf Fünen. Dieses Exemplar zeigt einen großen Kopf über einem hörnergeschmückten, sich erhebenden Pferd. Im Feld erscheinen als Zierrat ein runenähnliches Zeichen und ein Hakenkreuz. Diese Szene wird als Wiederbelebung des Opfertiers durch den Götterfürsten Odin interpretiert.
Der Schmuckbrakteat wird im Depot aufbewahrt.
Nordischer Schmuckbrakteat
Beschreibung
Material/Technik
Gold, hohl geprägt, mit Einfassung und Öse
Maße
D 25 mm; G 3,06 g
Inventarnummer
[MK-S.U. 1943]
Gehört zu
Münzkabinett
Archäologische Sammlungen
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Literatur
- Württembergisches Landesmuseum, Schröder, Heike (Red.) (1998): Kunst im Alten Schloß. Stuttgart, S. 141
[Stand der Information: ]