Im 3. und 4. Jahrhundert war der Norden des römischen Reiches durch Raubzüge von Germanen bedroht. Die Bewohner versteckten ihr Hab und Gut mit dem Ziel, dieses wieder zu bergen. Dies gelang häufig nicht mehr wie im Falle des Schatzfundes aus dem Kastell Vemania bei Isny, der im Jahre 305 n. Chr. in Sicherheit gebracht wurde. Das Kastell wurde im selben Jahr bei einem Überfall von Germanen zerstört.
Der Schatzfund besteht unter anderem aus 157 Münzen, die ursprünglich in einem Leinenbeutel verwahrt wurden. Darunter fand sich in einem Holzkästchen reicher Frauenschmuck wie goldene Halsketten, Arm-, Ohr- und Fingerringe. Als ehemalige Besitzer der Gegenstände kommen aufgrund ihres Wertes am ehesten ein hoher Offizier beziehungsweise der Kommandant des Lagers und dessen Frau in Frage.
Der Schatzfund ist in der Schausammlung "Legendäre Meisterwerke" im Alten Schloss ausgestellt.
Schatzfund aus dem Kastell Vemania bei Isny
Beschreibung
Material/Technik
Kollier: Glasperlen, profilierte Goldblechzylinder; Fuchsschwanzkette mit Amulettkapsel: Gold; Halskette: Gagat, Glasflussperlen; Ohrringe: Goldblech, Goldraht, Lapis; Münzen: Bronze, Silberüberzug
Maße
Kollier: L. 40 cm, Fuchsschwanzkette: L. 44 cm, Kapsel: L. 5,2 cm, Ohrringe: H. 1,3 cm, B. 1,4 cm
Inventarnummer
[R 68.161]
Gehört zu
Provinzialrömische Archäologie
Archäologische Sammlungen
Münzkabinett
LegendäreMeisterWerke. Kulturgeschichte(n) aus Württemberg
Literatur
- Landesmuseum Württemberg (2012): LegendäreMeisterWerke. Kulturgeschichte(n) aus Württemberg. Begleitband zur Dauerausstellung. Stuttgart, S. 110
- Württembergisches Landesmuseum, Schröder, Heike (Red.) (1998): Kunst im Alten Schloß. Stuttgart, S. 59
Laufende Ausstellungen
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