Die Abbildung von Architektur auf Münzen römischer Herrscher dient in den meisten Fällen der Verherrlichung und Bekanntmachung der kaiserlichen Bautätigkeit. Durch die Errichtung neuer Gebäude oder die gewissenhafte Renovierung altehrwürdiger Tempel konnte sich der Kaiser dauerhaft im Stadtbild Roms verewigen. Das Rückseitenmotiv auf diesem Sesterz des Antoninus Pius gibt dabei einige Rätsel auf: Zu sehen ist eine Statue auf einem hohen Podest in einem zweisäuligen Schrein mit einem bogenförmig abschließenden Dach. Auf dem vorliegenden Münzbild hält die Figur einen Zweig und einen Stab in den Händen, doch können die Attribute auf anderen Prägungen dieses Typs variieren. Nach der üblichen Deutung soll hier ein kleines Heiligtum für den Genius Senatus, die den römischen Senat verkörpernde Gottheit, dargestellt sein. Über die Geschichte und den Standort des Baus ist allerdings nichts weiter bekannt.
[Sonja Hommen]
de