Kaum ein anderes Motiv findet sich so häufig auf den Rückseiten kaiserzeitlicher Münzen wie die römische Siegesgöttin Victoria, die mit ihren Flügeln von einer Kriegspartei zur anderen fliegen kann und damit die Unbeständigkeit wie die Unberechenbarkeit des militärischen Erfolges symbolisiert. Auch Kaiser Nero ließ sie auf diesem Sesterz abbilden, um sich den römischen Bürgern, die mit dieser Münze handelten, als siegreicher Feldherr zu präsentieren. In der rechten Hand hält die nach links schreitende Göttin einen Schild mit der heute nur noch sehr schlecht lesbaren Aufschrift S(enatus) P(opulus)Q(ue) R(omanus), der Abkürzung für Senat und Volk von Rom. Damit wird deutlich, dass der Kaiser seine Erfolge, die er der Siegesgöttin verdankt, nicht nur für sich allein beansprucht, sondern sie im Namen und zur Ehre Roms errungen hat.
[Sonja Hommen]
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