Eine der wichtigsten Aufgaben des römischen Kaisers, die regelmäßige Versorgung der Stadt Rom mit Getreide, wird auf Münzbildern durch die Personifikation der Annona dargestellt. Auf diesem Sesterz des Antoninus Pius ist sie mit ihrem typischen Attribut, dem sogenannten Modius, einem Getreidehohlmaß, in der linken Hand abgebildet. Zusätzlich hält sie, ähnlich wie die Göttin Fortuna, mit ihrer rechten Hand ein Schiffsruder über einen Globus. Dies ist ein Verweis darauf, dass die Hauptstadt des Römischen Reiches zu dieser Zeit längst nicht mehr in der Lage war, sich allein aus dem unmittelbaren Umland zu versorgen, sondern auf Getreidelieferungen angewiesen blieb, die mit Schiffen aus den Provinzen des südlichen Mittelmeerraums nach Rom eingeführt wurden.
[Sonja Hommen]
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