Mit ihren Strickbildern sorgte Rosemarie Trockel Mitte der 1980er Jahre für Wirbel in der Kunstwelt. Auf großformatigen Tafeln spannte sie Strickgewebe, anstatt den "klassischen" Weg des Leinwandgemäldes zu wählen. Zunächst zeigten ihre Strickbilder einfache dekorative Muster, wie Streifen und Karo. Später verwendete Trockel bekannte Produktzeichen, wie auf dem vorliegenden Strickbild, das mit Wollsiegel-Signets und Playboy-Bunnies überzogen ist. Aber auch politisch vorbelastete Symbole wie das Hammer-und-Sichel-Zeichen oder Hakenkreuz-Friese erhielten Einzug in Trockels Repertoire und sorgten damit für viel Empörung, brachten ihr jedoch den Erfolg. Ihr künstlerisches Werk umfasst nicht nur die Strickbilder, sondern ebenso Bilder und Zeichnungen, Plastiken, Skulpturen, allen voran die berühmten "Herdskulpturen", und Objekte sowie Videoarbeiten und Installationen. Rosemarie Trockel wandte sich mit ihrer Kunst gegen die damals herrschenden Klischees vom so genannten "Heimchen-am-Herd" und kritisierte den bestehenden Kunstbetrieb.
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