museum-digitalbaden-württemberg
STRG + Y
de
Franziskanermuseum Villingen-Schwenningen [Inv.-Nr. 12058]
Belagerung Villingens im Spanischen Erbfolgekrieg 1704 (Franziskanermuseum Villingen-Schwenningen CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Franziskanermuseum Villingen-Schwenningen (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Belagerung Villingens im Spanischen Erbfolgekrieg 1704

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Das Gemälde stellt die Belagerung Villingens durch Marschall Tallard im Spanischen Erbfolgekrieg (1704) dar. Die Bildaufteilung ist in mehrere Ebenen gestaffelt. Im Bildvordergrund links sind drei Reiter auf einem Hügel zu sehen, rechts daneben auf etwas niedrigerem Gelände ein Lager mit auf die Stadt gerichteten Kanonen. Auf der mittleren Bildebene, vor gebirgigem Hintergrund, liegt die Stadt Villingen, auf die Gräben zulaufen und über der das "Nägelinskreuz" schwebt.
Das Nägelinskreuz wird als wundertätiges Kruzifix seit dem Spätmittelalter verehrt und befindet sich heute in einer Seitenkapelle des Münsters Unserer Lieben Frau. Es verleiht dem Gemälde den Charakter eines Votivbildes. Dramatische Spannung ergibt sich durch die rotgewandete Figur, die dem Kreuz zugewandt ist und ihren Arm der Stadt entgegenstreckt. Ihre Gewandung entspricht südosteuropäisch und osmanisch beeinflusstem Kleidungsstil. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Ungarn, der auf Seiten der Franzosen am Krieg teilnahm. Ein erstes ungarisches Husarenregiment war in Frankreich bereits 1692 gegründet worden und setzte sich vor allem aus magyarischen Deserteuren zusammen. Für die prominente Platzierung der Figur könnte die Absicht ausschlaggebend gewesen sein, den Feind als außerhalb der bekannten Weltordnung stehend zu diffamieren.
Das Bild war eine Auftragsarbeit für die Herrenstube im Alten Rathaus anlässlich des sechshundertjährigen Stadtjubiläums. Als Vorlage diente dem Maler wohl ein Votivbild in der Triberger Wallfahrtskapelle. Wie auch die Belagerungen im Dreißigjährigen Krieg blieb die Tallardsche Belagerung erfolglos. Ungünstige Wetterverhältnisse und unerwartet starke Gegenwehr zwangen die Franzosen nach sechs Tagen zum Rückzug. Das Gemälde sollte als Teil einer Bildserie diesen und weitere militärische Erfolge Villingens feiern.

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

H 90,8 cm, B 120 cm (mit Rahmen)

Franziskanermuseum Villingen-Schwenningen

Objekt aus: Franziskanermuseum Villingen-Schwenningen

Das im ehemaligen Franziskanerkloster untergebrachte Museum beherbergt drei Jahrtausende umspannende Sammlungen zur Kulturgeschichte von Stadt und...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.