Das im Ulmer Museum befindliche Werk "Bomb and Victims" der amerikanischen Künstlerin Nancy Spero gehört zu den Darstellungen ihrer so genannten "War Series". In ihnen verarbeitete Spero die grausame Sinnlosigkeit des Vietnamkrieges, dem von 1957 bis 1975 zwischen Nord- und Südvietnam andauernden Bürgerkrieges. Ein zentrales Motiv dieser Reihe sind Bombeneinschläge. Über die Bildfläche schwingende Farbbahnen verdeutlichen die Wucht der Explosion, die bei "Bomb and Victims" die Köpfe der Getöteten, aus deren Mündern lange Blutbahnen züngeln, empor schleudert. Nancy Speros sehr persönlich geprägtes Werk spiegelt zentrale politische Bewegungen der Nachkriegszeit, die die USA, aber auch Europa erfassten. Neben der Ablehnung des Vietnamkrieges thematisierte die Künstlerin häufig den Kampf der Frauen um Gleichberechtigung. Vor allem seit dem Ende 1960er Jahre nehmen die Bilder von Nancy Spero kritischen Bezug auf die Stellung der Frau und speziell der Künstlerin in der Gesellschaft. Speros feministisches Engagement hat ihre breite Anerkennung als Künstlerin lange Zeit verhindert. Erst eine nachfolgende Generation von Künstlerinnen, Künstlern und Kunstvermittlern sah ihr Werk mit frischen Augen und erkannte seine innovative Kraft. Nancy Spero gehörte zu den großen Frauen der amerikanischen Kunst.
Signiert und datiert unten rechts "Spero 66".
de