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Deutsches Apotheken-Museum im Heidelberger Schloss Gewichte und Waagen [IV A 54]
Balkenwaage (Deutsche Apotheken Museum-Stiftung CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Deutsche Apotheken Museum-Stiftung / Michael Kleinböhl, Mannheim (CC BY-NC-SA)
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Balkenwaage

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Beschreibung

Die zweiarmige Balkenwaage entspricht dem meist verwendeten Typus der Handwaagen, die von Beginn des Apothekenwesens an unentbehrlich waren. Sie dienten v.a. zum Abwiegen kleiner Mengen trockener Substanzen im Rezepturbereich, wurden aber auch in anderen Gewerben als Handels- oder Krämerwaage genutzt.
Zwei Waagschalen aus Messing sind mit Schnüren an den am Waagbalken eingehängten Bügeln befestigt. Beim Wiegen dient die Hand als Aufhängevorrichtung für den Waagbalken, indem er zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten wird. Der Waagbalken ist in der sogenannten Schere beweglich gelagert. Ist die Messung ausgewogen, so stimmt die nach oben weisende Waagenzunge in ihrer Ausrichtung mit der Schere überein. Hielt man die Aufhängung am Zeigefinger, konnten Daumen und Mittelfinger die Waagenzunge am Schwingen hindern.
Eine Apothekenoffizin hielt stets mehrere Exemplare unterschiedlicher Größe griffbereit. Als Material für die Waagschalen dienten Messing oder Horn, ab Ende des 19. Jh. auch Porzellan oder Zelluloid. Schon früh waren wie die Gewichte auch die dazu genutzten Waagen geeicht mit einem bis zu einer gewissen Größe angemessenen bestimmten Gewicht.
Zum Abwiegen spezieller Stoffe - wie bspw. intensiv riechendem Moschus - wurde jeweils eine bestimmte Handwaage benutzt. Im 19. Jh. schrieben polizeiliche Verordnungen über den Handel mit Giften auch vor, zum Wiegen des hochwirksamen Morphins und von Quecksilberpräparaten (Mercurialia) ausschließlich dafür gekennzeichnete Handwaagen zu verwenden. Bis ins 20. Jh. behielten diese Waagen ihre Form nahezu unverändert bei.

Material/Technik

Messing, Textilschnur

Maße

L 26 cm (Balken)

Literatur

  • Huwer, Elisabeth (2006): Das Deutsche Apotheken-Museum. Schätze aus zwei Jahrtausenden Kultur- und Pharmaziegeschichte. Regensburg, S. 232ff.
  • Leupold, Jakob (1726): Theatri statici universalis, sive theatrum staticum, das ist: Schau-Platz der Gewicht-Kunst und Waage. Leipzig
Deutsches Apotheken-Museum im Heidelberger Schloss

Objekt aus: Deutsches Apotheken-Museum im Heidelberger Schloss

Gegründet 1937 in München, fand das Deutsche Apotheken-Museum nach einer Zwischenstation in Bamberg 1957 im Heidelberger Schloss seinen endgültigen...

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