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Landesmuseum Württemberg Münzkabinett Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen [MK 4397]
https://bildarchiv.landesmuseum-stuttgart.de/P/Bildarchiv/258941/258941.jpg (Landesmuseum Württemberg CC BY-SA)
Herkunft/Rechte: Landesmuseum Württemberg (CC BY-SA)
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Medaille von Walter Eberbach auf Schwarzschlachtungen im Ersten Weltkrieg, 1917

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Beschreibung

Im zeitgenössischen Diskurs war die Heimatfront, also die bedingungslose Ausrichtung der zuhause geblieben Zivilbevölkerung auf die Erfordernisse des Kriegs, entscheidend für den Erfolg der Armee an der eigentlichen Front. Insbesondere die Nahrungsmittelversorgung, die in Kriegszeiten starken staatlichen Reglementierungen unterworfen war, entwickelte sich aber zu einem ständigen Konfliktherd. Den zunehmenden Rationierungen und Preissteigerungen von Grundnahrungsmitteln wie Getreide und Mehl, die von Regierungsseite durchgesetzt wurden, versuchten einzelne Deutsche zu entgehen; der Schwarzmarkt begann, vor allem in landwirtschaftlich geprägten Gegenden, zu blühen.
Diese Ereignisse bilden den Hintergrund dieser Medaille des Heilbronner Medailleurs Walther Eberbach, die mit großer Wahrscheinlichkeit in der Berliner Gießerei Gladenbeck hergestellt worden ist. Sie zeigt auf der Vorderseite einen feisten Bauern beim Schlachten eines Schweines - einer Handlung, die, so legt es die Umschrift nahe, nicht als Notschlachtung, sondern als unerlaubte Wirtschaften in die eigenen Taschen anzusehen sein soll. Die Rückseite nennt solche „Schweine und Fresshelden des Weltkriegs“ als Adressaten.
Die Erfassung der Medaillen auf den Ersten Weltkrieg wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht.
[Nicolas Schmitt]

Beschriftung/Aufschrift

Vorderseite: Innerhalb eines mehrfach durchbrochenen Kreises die Umschrift: . NOT / SCHLACHTUNG / ! ? . ; oberhalb des Kreises: ?; unterbrochen durch Signatur durchbrochene Jahreszahl: 19 / EW (= Eberbach, Walther) / 17
Rückseite: In einem welligen Doppelkreis: . DEN . / SCHWEINEN . U(ND) / FRESSHELDEN / .. DES .. / WELTKRIEGS / !; oben am Medaillenrand: . W(ALTHER) . EBERBACH .

Material/Technik

Bronze, Guss

Maße

Durchmesser
70 mm
Gewicht
126,84 g

Literatur

  • Peter Lipp (2018): Heilbronn geprägt und gegossen Stadtgeschichte auf Münzen und Medaillen vom Mittelalter bis heute. Heilbronn, S. 193 Nr. 459
Hergestellt Hergestellt
1917
Walther Eberbach
Berlin
Hergestellt Hergestellt
1917
Walther Eberbach
1916 1919
Landesmuseum Württemberg

Objekt aus: Landesmuseum Württemberg

Das Landesmuseum Württemberg ist eines der größten kulturhistorischen Museen in Deutschland. Auf Beschluss von König Wilhelm I. wurde es am 17. Juni...

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