Diese Medaille stellt ein Werk des in Heilbronn wirkenden Medailleurs Walther Eberbach dar, die mit großer Wahrscheinlichkeit in der Berlin Gießerei Gladenbeck gefertigt worden ist. Sie fügt sich ein in eine Reihe zahlreicher Gussmedaillen, mit denen Eberbach unter Anlehnung an die traditionelle Totentanz-Motivik die Gräueltaten der Entente im Weltkrieg aufgreifen und satirisch anprangern wollte. Hier diente ihm die Schlacht an der Somme, die im Jahr 1916 zwischen dem Deutschen Kaiserreich und Frankreich sowie Großbritannien ausgefochten wurde, als Hintergrund. Mit mehr als einer Millionen vermissten und getöteten Soldaten war die Schlacht das verheerendste und verlustreichste Unterfangen der Westfront. Die riesige Anzahl an Todesopfern vor Augen zeigt die Medaille im Vordergrund den Tod als Skelettmann mit Schirmmütze, welche ihn als Franzosen ausweist, der mit einem Maschinengewehr auf fliehende Truppen in einem Graben feuert, hinter denen ein weiterer Knochenmann, eindeutig als Deutscher durch die Pickelhaube zu identifizieren, zu erkennen ist. Anders als bei Eberbachs anderen Toten-Darstellungen weist diese Plakette keiner der Seiten eine größere Schuld zu: Beide Skelette sind gleichermaßen todbringend. Im Hintergrund sind Rauch und Explosionen zu erkennen. Die Schrift im Abschnitt nimmt Bezug zu einem der Orte, an denen die Schlacht ausgetragen wurde: die nordfranzösische Gemeinde Thiepval, in deren Nähe heute eine große Gedenkstätte an die britischen Opfer der Schlacht an der Somme erinnert.
Die Erfassung der Medaillen auf den Ersten Weltkrieg wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht.
[Nicolas Schmitt]
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