Im Sommer 1914 brach sich in Europa die Kriegseuphorie ihren Weg: Am 1. August hatte Deutschland Russland den Krieg erklärt, drei Tage später folgte die Kriegserklärung an Frankreich. Am 6. August schließlich richtete Kaiser Wilhelm II. via Schmuckblätter einen Kriegsappell an das deutsche Volk, dessen Inhalt sich in folgenden Worten, festgehalten auf der einseitigen Plakette unter dem Brustbild des Kaisers, zusammenfassen lässt: UNS TREIBT NICHT EROBERUNGSLUST / UNS BESEELT DER UNBEUGSAME WILLE, / DEN PLATZ ZU BEWAHREN, AUF DEN / GOTT UNS GESTELLT HAT, FÜR UNS UND / ALLE KOMMENDEN GESCHLECHTER.
Die Aussage dieser Plakette korrespondiert mit der vieler weiterer deutscher Medaillen des Ersten Weltkriegs: Deutschland wird hierbei als Verteidiger seiner als alt angestammt betrachteten Rechte verstanden, keinesfalls als Aggressor. Auch ein weiteres verbreitetes Motiv findet sich auf der Plakette: Geneidet würde dem Kaiserreich vor allem seine kulturelle Entwicklung und historische Bedeutung. Versinnbildlicht wird diese ehrwürdige Stellung des noch jungen Kaiserreiches durch die Reichsinsignien, das Schwert, Zepter sowie die Karlskrone, die unter das Brustbild des deutschen Reichsoberhauptes drapiert wurden.
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht.
[Vivien Schiefer]
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