Mit Beginn des Ersten Weltkrieges entstand in der Presse das Bestreben, die Kriegseuphorie der Bevölkerung durch die Produktion von nationalistischen, gegen die Feinde des deutschen Kaiserreichs gerichtete Karikaturen anzustacheln. Diese fanden auch Eingang in die Medaillenkunst des Ersten Weltkriegs, sodass sich immer häufiger Karikaturen mit dem Ziel der Abwertung der deutschen Gegner fanden. Ein beliebtes Mittel hierbei war die Darstellung der Gegner in Form verschiedener Tiere. Diese Medaille des Tierbildhauers August Gaul zeigt auf ihrem Avers den russischen Bären, untertitelt durch die Umschrift OST. Auf der Rückseite finden sich die westlichen Feindstaaten Deutschlands, gekennzeichnet durch die Umschrift WEST: für die Seemacht England steht ein Seelöwe, der auf seiner Nase eine Weltkugel balanciert, für Frankreich der gallische Hahn.
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht.
[Vivien Schiefer]
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