Napoleon I. gab für kein Projekt mehr Geld aus als für die Verbesserung des französischen Bildungssystems. Am 1. Mai 1802 erließ er ein Dekret zur Errichtung von Volksschulen und Gymnasien auf Staatskosten.
Die Rückseite der Medaille, die er auf diesen Anlass ausgeben ließ,zeigt einen Jüngling in antikem Gewande, der um den Hals eine so genannte Bulla, einen herzförmigen Anhänger, trägt, wie es bei römischen Jungen bis zu ihrem 14. Lebensjahr üblich war. Zu seinen Füßen stehen, ebenfalls in antiker Aufmachung, drei Schriftrollen in einem Scrinium, einem Behälter zu Aufbewahrung von Papieren. Die Inschrift im Abschnitt verweist auf die Errichtung des öffentlichen Unterrichtes. Durch die Darstellung wird eine Traditionsline zur griechisch-römischen Bildung hergestellt, die von besonders gehaltvoll galt. Die Vorderseite zeigt die Büste Napoleons in Manier römischer Kaiser.
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht.
[Sophie Preiswerk]
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