Wie ein schlafendes Kind hält Maria den Leichnam Christi in ihrem Schoß. Christus ist dabei gegenüber seiner Mutter etwa in halber Lebensgröße dargestellt. Die vermutlich aus dem mittleren 15. Jahrhundert stammende Skulptur greift die motivische Verknüpfung des Vesperbildes mit der Darstellung der thronenden Muttergottes auf, wie sie seit der Mitte des 14. Jahrhunderts bekannt ist. Auch die Symmetrie und Frontalität der Figurengruppe spricht für eine Orientierung des oberrheinischen Künstlers an früheren Beispielen.
[Sophie Rüth]
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