Dargestellt ist bei diesem Kruzifix nicht der noch leidende, sondern der bereits verstorbene Jesus. Trotzdem wirken seine gebrochenen Augen und der geöffnete Mund, als ob er sich im Sterben Mitleid erweckend an den Betrachter wendete. Diese Ambivalenz ist typisch für den Kruzifix der Spätgotik in der Nachfolge des Niederländers Niklaus Gerhaert, der diesen Typ mit den Kruzifixen in Nördlingen (1462) und Baden-Baden (1467) geschaffen hat. Charakteristisch für den Blaubeurer Christus ist der schlanke, nur durch eine starke Untersicht zu erklärenden langgezogene Körper. Das gilt auch für sein Gegenstück, das auf der Empore zwischen Chor und Schiff verbliebene zweite Kruzifix.
Das Kruzifix aus Blaubeuren ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.
Blaubeurer Kruzifix
Beschreibung
Material/Technik
Holz, farbig gefasst (Fassung: Ende 18. Jahrhundert)
Maße
H. 182 cm, B. 155 cm
Inventarnummer
[WLM 615]
Gehört zu
Skulptur und Plastik
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
LegendäreMeisterWerke. Kulturgeschichte(n) aus Württemberg
Mittelalterliche Skulpturen
Literatur
- Landesmuseum Württemberg (2012): LegendäreMeisterWerke. Kulturgeschichte(n) aus Württemberg. Begleitband zur Dauerausstellung. Stuttgart, S. 146 f.
- Landesmuseum Württemberg, Lichte, Claudia und Meurer, Heribert (Bearb.) (2007): Die mittelalterlichen Skulpturen Bd. II. Stein- und Holzskulpturen 1400-1530. Ulm und südliches Schwaben. Text- u. Abb.band. Ostfildern, Katalog Nr. 62
- Württembergisches Landesmuseum, Schröder, Heike (Red.) (1998): Kunst im Alten Schloß. Stuttgart, S. 99
Laufende Ausstellungen
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