Der Scherenschleifbock ist vermutlich am Ende des 19. Jahrhunderts von einem Wagner nach den Angaben seines späteren Besitzers eigens angefertigt worden. Ein stabiles Rahmengestell nimmt das Treibrad mit Fußpedal auf, das über einen Riemen die Welle mit drei Schleifsteinen dreht. Die Besonderheit des Schleifbocks besteht darin, dass das Gestell gewendet und auf dem Treibrad wie eine Schubkarre fortbewegt werden kann (siehe Foto). Scherenschleifer ist ein alter Wanderberuf, der hauptsächlich von Jenischen und Sinti ausgeübt wurde, heute aber nur noch selten anzutreffen ist. Der Kirchberger Schleifbock stammt von einem Fahrenden, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Kirchberg seinen Alterssitz genommen hat.
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