Ambrosius Blarer war Benediktinermönch im Kloster Alpirsbach im Schwarzwald, wo er in Kontakt mit den Schriften Martin Luthers kam und daraufhin das Kloster verließ. Er kehrte in seine Heimatstadt Konstanz zurück und führte dort 1525 die Reformation ein, wie auch später in den schwäbischen Reichsstädten Ulm, Esslingen am Neckar und Isny sowie ab 1534 im Herzogtum Württemberg.
Diese Medaille von 1539 zeigt ihn - wie die Inschrift auf der Vorderseiten mitteilt - im Alter von 46 Jahren. Vor seinem Gesicht sind eine Linie und ein Stern zu sehen, wohl ein Sinnbild für die Beredsamkeit Blarers.
Die Rückseite zeigt einen Schild mit einem Hahn, dem sprechenden Wappen der Familie Blarer, neben einer Schnecke. Sie ist als Symbol für friedliche Häuslichkeit zu deuten, wie die griechische Inschrift erläutert: Ein freundliches Haus ist das beste Haus. Der lateinische Text nennt einen Vers aus dem Brief des Paulus an die Epheser (5, 14): EXPERGISCERE QVI DORMIS ET ILLVCESCET TIBI - Wach auf, der du schläfst, und Christus wird dich erleuchten.
[Matthias Ohm]
de