museum-digitalbaden-württemberg
STRG + Y
de
Museum Ulm Alte Kunst [1952.2611]
Joseph Arnold: Die Kunstkammer der Regensburger Großeisenhändler- und Gewerkenfamilie Dimpfel (Ulmer Museum CC BY-NC)
Herkunft/Rechte: Ulmer Museum / Oleg Kuchar, Ulm (CC BY-NC)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Joseph Arnold: Die Kunstkammer der Regensburger Großeisenhändler- und Gewerkenfamilie Dimpfel

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Die Miniatur der Dimpfelschen Kunst- und Naturalienkammer ist eine der wenigen zeitgenössischen Abbildungen bürgerlicher Sammlungen des 17. Jahrhunderts. Das dargestellte Kabinett steht in der Tradition berühmter fürstlicher Sammlungen, die vielfach den Grundstein für heutige Museen legten. Die bayerische Kunstkammer des Herzogs Albrecht V. ist für die Geschichte der Museumssystematik besonders wichtig, da sie einer ersten methodischen Idealgliederung nachstrebte. Diese Systematik gliedert sich in mehrere Klassen, denen die Objekte zugeordnet wurden. Um solch theoretische Idealpläne mit Leben, d. h. Sammelobjekten zu füllen, bedurfte es eines erheblichen Vermögens und bester Beziehungen. Im 17. Jahrhundert sprang die Sammelleidenschaft auch nördlich der Alpen auf nichtadelige aber wirtschaftlich potente und gesellschaftlich ambitionierte Kreise über, vor allem auf reiche Kaufleute. Sie konnten sich die Anlage solcher Kabinette finanziell und räumlich leisten. Ferner verfügten sie über gute Handelskontakte, durch die sie begehrte Objekte erreichen konnten. So war es wohl auch bei der Regensburger Familie Dimpfel. Der von zwei Fenstern erleuchtete Raum ist prall mit Gegenständen aller Art gefüllt, die auf langen Tischen stehen. Kleinere Objekte sind in Kabinettschränken und Truhen untergebracht, auf denen dann wiederum antike oder antikisierende Kleinplastiken oder chinesisches Porzellan aufgestellt sind. Die Wände sind bis auf den letzten Platz mit Bildern und Uhren behängt. Hauptziel des Einrichtenden war es wohl, all seinen stolzen Besitz an wissenschaftlichen Instrumenten, Globen, seine Bibliothek, Uhren und Apparate sowie sakrale Bildwerke zu präsentieren. Jedoch diente das Zimmer nicht nur als Schauraum, sondern auch als Studierstube, was der abgerückte Stuhl und ein geöffneter Brief beweisen. Auf dem Boden stehen Kanonen, Kanonenmodelle, Trommeln und ein Harnisch - Gegenstände, die in den gerade vergangenen Zeiten des Dreißigjährigen Krieges den Tagesalltag vieler Menschen prägten.

Material/Technik

Deckfarben mit Goldhöhung auf Pergament

Maße

H 14,9 cm; B 19,1 cm

Museum Ulm

Objekt aus: Museum Ulm

Das Museum Ulm bietet mehr als 30 000 Jahre Kunst und Kulturgeschichte, präsentiert in 7 Gebäuden, u.a. in einem Kaufmannshaus der Renaissance sowie...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.