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Museum Ulm Alte Kunst [AV 1861]
Jörg Stocker (Werkstatt): Kreuztragung Christi (Ulmer Museum CC BY-NC-ND)
Herkunft/Rechte: Ulmer Museum / Bernd Kegler, Ulm (CC BY-NC-ND)
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Jörg Stocker (Werkstatt): Kreuztragung Christi

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Beschreibung

Die "Kreuztragung Christi" aus der Werkstatt des Jörg Stocker kündet vom bevorstehenden Unglück. Der Kreuzeszug bewegt sich durch die unwirtliche Felsenlandschaft von Golgatha. Im Hintergrund öffnet sich eine hügelige Landschaft und bietet Ausblick auf die Stadt Jerusalem. Der unter der Last des Kreuzes zusammengebrochene Jesus Christus trägt das Kreuz zum Ort der Kreuzigung. Er wird von einer Menschenmenge begleitet, darunter drei Schergen, die Jesus antreiben und misshandeln, sowie drei Reiter, die vom ganzen Geschehen scheinbar unberührt bleiben. Links im Bild sind die drei Marien zu sehen; vor ihnen kniet die Hl. Veronika, die ein weißes Tuch für Christus bereit hält. Es stellt das "Schweißtuch der Veronika" dar, auf dem sich der Legende nach das Antlitz Jesu abgezeichnet haben soll. Mit fast geschlossenen, nach oben verdrehten Augen blickt Jesus den Betrachter an. Sein Gesicht ist frontal dargestellt, sodass er sich, obwohl ins Geschehen eingebunden, zugleich aus diesem löst und zu einer isolierten Figur wird. So hat das Gemälde eine doppelte Aufgabe: ein historisches Ereignis zu illustrieren und mitfühlende Andacht zu fordern. In der "Kreuztragung Christi" wird die mittelalterliche Bildtradition erkennbar, in welcher das Kopieren anderer Werke üblich ist. Sowohl der Bildaufbau als auch die Protagonisten lassen sich auf Martin Schongauers Stich der "Großen Kreuztragung" von 1475/76 zurückführen. Die realistische Darstellungsweise ist von dem Nebeneinander von heftig bewegten und ruhigen Figuren geprägt. Die Gestaltung des Raumes und der Landschaft wurde jedoch durch aktuelle künstlerische Stilmittel der Zeit, wie sie z. B. von den Malern der Donauschule verwendet wurden, beeinflusst.
Dauerleihgabe des Vereins für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben.

Material/Technik

Mischtechnik auf Nadelholz

Maße

H 48 cm, B 51 cm

Literatur

  • Ulmer Museum [Hrsg.] (2015): Jerusalem in Ulm. Der Flügelalatar aus St. Michael zu den Wengen, 8. März - 12. Juli 2015 Ulmer Museum. Ulm, S. 190f., Kat. Nr. 47
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Museum Ulm

Objekt aus: Museum Ulm

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