42 v. Chr., wenige Jahre vor dem endgültigen Ende der Römischen Republik und dem Beginn der Kaiserzeit, ließ der Münzmeister L. Livineus Regulus das Bild seines gleichnamigen Vaters auf die Vorderseite dieses Denars prägen. Das nüchterne Porträt eines hohen Beamten Roms befindet sich hier an der Stelle, die ursprünglich den Göttern, allen voran der Stadtgöttin Roma, vorbehalten war und schon seit einigen Jahren von den Bildnissen mächtiger Feldherren und Diktatoren besetzt wurde. Die Rückseite zeigt eine Tierhetze, eine sogenannte venatio, deren Veranstaltung zur Belustigung des Volkes offenbar dem Porträtierten in seinem Amt als römischer Aedil zuzuschreiben ist, der unter anderem für die Ausrichtung der Spiele zuständig war. Im Vordergrund des Münzbildes kämpft ein Mann mit einem langen Stab oder Speer gegen einen Löwen, die Szenen im Hintergrund könnten einen verletzten Eber und einen springenden Panther darstellen. Die exotische Herkunft der Raubtiere sollte Macht und Größe des römischen Staates sowie Großzügigkeit und Finanzkraft des Veranstalters verdeutlichen.
[Sonja Kitzberger]
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