Das "Perlenköpfchen" soll seinen Träger gegen den „Bösen Blick“ schützen. Der unheimliche Blick der hervorstechenden Augen ist in großen konzentrischen Kreisen dargestellt. Gesichts-, Masken- oder Kopfperlen, wie die Perlenköpfchen auch genannt werden, wurden laut Thea Elisabeth Haevernick nur in einem begrenzten Zeitraum hergestellt. Sie sollen erstmals im 5. beziehungsweise 4. Jahrhundert entstanden sein. Dass sie dennoch bis heute, zum Beispiel in Griechenland und der Türkei, überlebt haben, verdanken sie ihrem kultischen Charakter.
Das hier gezeigte Stück ist die Nachbildung eines Originals aus dem 4.-3. Jh. v. Chr., das im Archäologischen Nationalmuseum Tunesiens in Karthago aufbewahrt wird.
Das "Glasperlen-Kabinett" im Wertheimer Museum zeigt einen Überblick über die Geschichte der ersten und kleinsten Objekte aus Glas, den Glasperlen. Zu verdanken ist dies der Mainzer Archäologin Thea Elisabeth Haevernick (1899-1982). Sie war eine der Ersten, die Glasperlen wissenschaftlich untersucht hat. Rund 3000 Glasperlen, von etwa 1000 vor Christus bis ins frühe Mittelalter, hinterließ sie zusammen mit ihrem gesamten Bücher-Archiv dem Glasmuseum Wertheim. Dazu gehören Fotografien, Zeichnungen und ihre gesamten wissenschaftlichen Aufsätze, von denen die wichtigsten in Sonderdrucken veröffentlicht sind.
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