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Landesmuseum Württemberg Skulptur und Plastik Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen Prunkschlitten [WLM 14373 b]
Prunkschlitten "Kybele" des Herzogs Eberhard Luwig von Württemberg (Landesmuseum Württemberg, Stuttgart CC BY-SA)
Herkunft/Rechte: Landesmuseum Württemberg, Stuttgart / P. Frankenstein; H. Zwietasch (CC BY-SA)
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Prunkschlitten "Kybele" des Herzogs Eberhard Ludwig von Württemberg

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Beschreibung

Kybele sitzt auf der Front des prunkvoll mit Blatt- und Rankenwerk dekorierten Gefährts und führt zwei gezähmte Löwen am Zügel, der sich nicht erhalten hat. Ihre Darstellung entspricht der ikonographischen Tradition als Große Mutter, Personifikation der Fruchtbarkeit, Herrin über die Tiere und mit der Mauerkrone auf dem Haupt als Beschützerin der Städte, die etwa Benjamin Hederich in seinem Lexikon zur Mythologie 1770 beschreibt.
Kybele, die sich hier in den Dienst der schlittenfahrenden Dame oder des den Schlitten steuernden Kavaliers begibt, steht für die fruchtbringende Herrschaft des württembergischen Herzogs Eberhard Ludwigs. Ursprünglich war die Ikonographie komplexer: Ein vor 1927 entstandenes Foto des Schlittens zeigt, dass an dem mit einer Löwenmaske und Lorbeerblättern geschmückten Kufenauslauf ehemals ein großer Aufbau mit einem lorbeerbekränzten Visierhelm und einem großen Drachen auf dem Scheitel befestigt war. Der Harnisch spielt auf die militärischen Verdienste des Herzogs an, der 1713 vom Kaiser den Titel eines evangelischen Generalfeldmarschalls verliehen bekommen hatte. Zum Lob sowohl der zivilen als auch der militärischen Verdienste Eberhard Ludwigs gehört auch, dass die Kufen mit Bündeln von Lorbeer- und Eichenblättern belegt sind. Wie bei keinem zweiten Schlitten kommen hier die traditionellen Topoi der Herrscherikonographie zur Anwendung. Der Schlitten ist im Inventar von 1723 verzeichnet und entstand wohl kurze Zeit vorher. Im 19. Jahrhundert wurde er zu einem zweisitzigen Gefährt umgebaut.
[Fritz Fischer]

Material/Technik

Skulpturen und Kasten: Lindenholz, gefasst Kufen: Buchenholz

Maße

H. 207 cm, B. 98 cm, L. 287 cm

Literatur

  • Fischer, Fritz (2001): Les traineaux baroques. Une exceptionelle collection au chateau d’Urach. In: L’Estampille. L’objet d’art, No. 356, S. 48, Abb. 5.
  • Kreisel, Heinrich (1927): Prunkwagen und Schlitten. Leipzig, S. 175f., Taf. 19 B.
  • Landenberger, Margret (1964): Höfische Kunst des Barock. Führer durch das Württembergische Landesmuseum Stuttgart. Zweigmuseum Schloß Ludwigsburg. Stuttgart, S. 34.
  • Württembergisches Landesmuseum, Fischer, Fritz (Bearb.) (2002): Dem Volk zur Schau. Prunkschlitten des Barock. Die Schlittensammlung des Württembergischen Landesmuseums Stuttgart. München, Kat. Nr. 10.

Laufende Ausstellungen

Hier sind atemberaubende Steinzeitkunst, kostbare Grabbeigaben, eindrucksvolle Statuen, die Krone der württembergischen Könige von Württemberg, erlesenes Kunsthandwerk und vieles Sehenswertes mehr aus den Ausstellungen und den Depots des Landesmuseums virtuell zusammen gefasst. Wir wünschen viel Vergnügen bei dieser digitalen Tour durch die Highlights und Glanzpunkte der Sammlungen.

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Objekt aus: Landesmuseum Württemberg

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