Tilman Riemenschneider gehört zu den markantesten Künstlerpersönlichkeiten der deutschen Spätgotik. Als überregional gefragter Bildschnitzer und Bildhauer betrieb er zwischen 1485 und 1531 in Würzburg eine große Werkstatt. Die „Trauernden Frauen“ entstanden Anfang des 16. Jahrhunderts in der Blütezeit seines Schaffens. Sie gehörten ursprünglich zu einer umfangreicheren Figurengruppe, vermutlich zu einer Beweinung Christi. Durch die ausdrucksvolle Gestik und Gewandführung sowie die vom Schmerz gezeichneten Gesichter schuf der Bildschnitzer ein bis heute ergreifendes Bild tiefer Trauer. Typisch für Riemenschneider sind die schlanken Körper und zart geschnittenen Gesichter sowie die Verbindung von zeitloser Schönheit und eindringlicher Expressivität.
Die Skulpturengruppe ist als Dauerleihgabe im "Museum für Franken" in Würzburg ausgestellt, das über eine vorzügliche Riemenschneider-Sammlung verfügt.
[Ingrid-Sibylle Hoffmann]
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