Der hochovale Kameo aus einem mehrfarbigen Jaspis zeigt die Büste eines Mannes mit Kranz. Der Hals ist kräftig, das Gesicht ist eckig mit einem kleinen Kinn. Die Haare sind in vier Reihen von Sichellöckchen gelegt und einer Reihe etwas längerer leicht eingedrehter Locken. Das Objekt wurde zunächst als Arbeit des frühen dritten Jahrhunderts angesehen, später dann in „16. Jh. auf frühem 3. Jh. n. Chr.“ geändert. Das Porträt wurde als Traian (53-117 n. Chr.) identifiziert. Eine Benennung des Dargestellten ist jedoch aufgrund der wenig charakteristischen Physiognomie hier, wie bei vielen Imperatorendarstellungen nicht möglich. Am ehesten kommt wohl ein julisch-claudischer Kaiser (Tiberius?) in Betracht. Die hohe Qualität, das recht ausgewogene Bild und der ungewöhnliche Stein heben das vorliegende Stück von der breiten Masse ab.
[Marc Kähler]
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