Seit der Zeit der Republik war der Kranz aus Eichenlaub die höchste Auszeichnung für Personen, die sich um das Wohl der römischen Bürgerschaft besondere Verdienste erworben hatten. Verliehen wurde er von Senat und Volk von Rom, wie auch die Inschrift auf der Rückseite dieser Goldmünze verdeutlicht: S(enatus)P(opulus)Q(ue)R(omanum) OB C(ives) S(ervatos), also Senat und Volk von Rom für die Errettung der Bürger. Adressat dieser Widmung und der sie umrahmenden Bürgerkrone war Galba, der nach dem Tod des Nero für sieben Monate als römischer Kaiser regierte. Wie ein Retter musste der über siebzig Jahre alte, erprobte und erfahrene Staatsmann den von Neros tyrannischer Herrschaft geplagten Römern tatsächlich vorgekommen sein. Mit diesem Motiv demonstrierte Galba, der sich im Münzporträt als älterer Mann mit strengen Gesichtszügen darstellen ließ, dass er als neuer Kaiser des Römischen Reiches die volle Unterstützung von Senat und Volk genoss.
[Sonja Hommen]
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