Laut Kunstkammerinventaren wurden die vorliegenden Sporen im Jahr 1600 im Grab eines Spanischen Ritters in einer Kirche an der Donau gefunden. Sie sind mit sechstrahligen Stachelrädern ausgestattet und besitzen einen langen schmalen unverzierten Sporenhals sowie eine minimale Streifenverzierung an den Bügeln. Sporen galten schon seit dem Mittelalter zusammen mit dem Schwert als Standeszeichen des Adels und als Attribut der Ritterschaft. Als Symbole weltlicher Herrschaft treten derartige Grabbeigaben häufig zusammen in Adelsbestattungen auf. Diese mittelalterliche Tradition wurde fast nur in Süddeutschland bis in die Frühe Neuzeit hinein fortgesetzt. Bemerkenswert ist die anfängliche Einordnung der Sporen unter die Antiquitäten und Bodenfunde im 17. Jahrhundert und die spätere Neueinordnung während des 18. Jahrhunderts in die Waffeninventare der Kunstkammer.
[Kirsten Eppler]
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