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Siebenbürgisches Museum Gundelsheim Gold- und Silberwaren [SMG 13436]
Stutzuhr in Vasenform (Siebenbürgisches Museum Gundelsheim e.V. CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Siebenbürgisches Museum Gundelsheim e.V. (CC BY-NC-SA)
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Stutzuhr in Vasenform

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Beschreibung

Die kostbare Uhr verfügt über ein Gehäuse aus getriebenem und durchbrochenem Kupfer. Die angesetzten Henkel und die Halterung für die umlaufende Kugel sind aus Bronze. Sie wird bekrönt von einem Doppeladler mit dem Wappenschild des siebenbürgischen Fürstenhauses Báthory.
Alle Gehäuseteile sind feuervergoldet. Die umlaufende Kugel, die mit den Zahlen 1 bis 12 in römischer Schreibweise sowie mit Sonne, Mond und Sternen graviert ist, besteht aus Silber. Die Zeit wird von einer vor der Kugel liegenden Figur des jungen Chronos (griechischer Gott der Zeit), mit einem gebogenen Stab angezeigt. In seiner linken Hand hält er eine Sanduhr, sein Rücken liegt auf einem Totenschädel, beides Symbole der Vergänglichkeit. Die beiden Griffe wurden mit jeweils einem Maskaron verziert. Im Sockel findet sich ein Loch zur Befestigung eines heute verlorenen Teils.
Das Uhrwerk ist auf den vier Werkpfeilern mit den Inschriften „STEFEN BATFOIT / VON CLAUSEMBORG / AUS SIBENBIRGEN / 1600“ bezeichnet. Das Werk selbst verfügt über runde Messingplatinen mit eisernen Räderwerken für das Geh- und das Schlagwerk und feststehende, durchbrochene Federhäuser. Auf den beiden Zugfedern befinden sich Reparaturzeichen aus dem Jahre 1820. Das Material der Federn legt den Schluss nahe, dass sie um diese Zeit ersetzt worden sind. Die Hemmung wurde vermutlich um 1700 von Löffelunrast mit Schweinsborstenregulierung und Stackfreed auf Spindelhemmung mir Messingunruh und Stahlspirale umgebaut, wobei alle Teile auf der hinteren Platine entfernt worden sind. Vermutlich wurde dabei auch die Lagerung für das Spindelrad und das untere Spindellager verändert. Bei diesem Umbau wurde zudem ein neuer Unruhkloben auf die andere Seite der Platine gesetzt.
Es ist davon auszugehen, dass die Uhr, ein für die Zeit typisches Diplomatengeschenk für hochstehende Persönlichkeiten, von Kaiser Rudolf II. von Habsburg einem Mitglied der Fürstenfamilie Báthory geschenkt wurde. Der Name Batfoit ist in Klausenburg belegt. Jedoch findet sich zu dieser Zeit kein Stefen Batfoit in den Dokumenten der Klausenburger Goldschmiedezunft. Daher ist es wahrscheinlich, dass Batfoit am kaiserlichen Hof in Prag gearbeitet hat und die Uhr von dort ihren Weg in die Heimat ihres Herstellers gefunden hat.

Dauerleihgabe des Bundes

Material/Technik

Silber, Kupfer, Bronze, Feuervergoldung

Maße

H 32,5 cm, Durchmesser (am Fuß) 10,5 cm

Literatur

  • Slotta, Rainer/Wollmann,Volker/Dordea, Ion (1999): Silber und Salz in Siebenbürgen, Bd. 1. Bochum, S. 481, Nr. 198
  • Wollmann, Volker (1998): Eine Stutzuhr in Vasenform aus dem Jahr 1600 im Siebenbürgischen Museum. In: Siebenbürgisches Museum Gundelsheim. Nachrichten des Freundeskreises 19.1998, Heft 1/2, S. 5–9.

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Das Siebenbürgische Museum Gundelsheim vermittelt Kultur und Geschichte der Siebenbürger Sachsen. Siebenbürgen, rumänisch Transilvania oder Ardeal,...

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