Im Jahr 1882 stellte der österreichisch-ungarische Pianist und Mathematiker Paul von Jankó der Musikwelt eine von ihm neu entwickelte Klaviatur vor, die auf die Gleichwertigkeit aller zwölf Halbtöne und Tonarten besondere Rücksicht nahm. Gleichzeitig erreichte er durch die Anordnung der Tasten in mehreren Reihen eine erhebliche ergonomische Verbesserung für die Spieler*innen, die auch das Erlernen des Klavierspiels erleichtern sollten. Trotz der Bemühungen Jankós und einiger Unterstützer*innen setzte sich diese Klaviaturform jedoch nie richtig durch. Von der Firma Carl A. Pfeiffer wurde offenbar in Stuttgart noch in den 1930er Jahren ein solches Klavier gefertigt, das in Pianinoform gut der Ausbildung und der Heimunterhaltung dienen kann. In sechs Reihen mit je 44 Tasten ergibt sich dennoch ein Tonumfang von 88 unterschiedlichen Tönen, da Tasten in mehreren Reihen denselben Hammer auslösen, um die Fingersätze zu vereinfachen und ergonomischer zu gestalten.
[Till Stehr]
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