museum-digitalbaden-württemberg

Sammlungsübersicht

http://bildarchiv.landesmuseum-stuttgart.de/P/Bildarchiv/182740/182740.jpg (Landesmuseum Württemberg CC BY-SA)
Herkunft/Rechte: Landesmuseum Württemberg / Landesmuseum Württemberg, Hendrik Zwietasch (CC BY-SA)
1 / 2 Vorheriges<- Nächstes->

Altar mit Weihinschrift für die Campestres (Schutzgöttinnen des Exerzierplatzes), gestiftet von Publius Quintius Terminus

Kontakt Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Der Altar ist ein Zeugnis für die ersten Bemühungen um die archäologische Erforschung des Landes. 1583 von einem Bauern beim Pflügen entdeckt, kaufte ihn der humanistische Gelehrte Simon Studion für seine Marbacher Sammlung, die mit der Schenkung an Herzog Ludwig den Grundstock des römischen Lapidariums in Stuttgart bilden sollte. Die auf der Inschrift genannte römische Kolonie Sicca Veneria ist das heutige El-Kêf in Tunesien, woher der Stifter des Altars, Publius Quintius Terminus, Tribun der in Benningen stationierten 24. Freiwilligenkohorte römischer Bürger, stammte. Aus nicht genanntem Anlass weihte er den Stein den "Campestres", den göttlichen Beschützerinnen des Lagers. Der Altar war im Römischen Lapidarium im Neuen Schloss ausgestellt.
[Nina Willburger]

Beschriftung/Aufschrift

CAMPESTRIBVS SACRVM P(ublius) QVINTIVS
L(uci) FIL(ius) QVIR(ina) TERMINVS DOMO SICCA
VENERIA TRIB(unus) COH(ortis) XXIIII
VOL(untariorum) C(ivium) R(omanorum)
Den Campestres geweiht. Publius Quintius Terminus, Sohn des Lucius, von der (tribus) Quirina, aus Sicca Veneria, Tribun der 24. Kohorte freiwilliger römischer Bürger (hat den Altar aufstellen lassen).

Sockeltstein
VT DE ROMANIS ALEMANNAS FINIBVS ORAS
DIVIDEREM FVERAM TERMINVS IMPERII NAM ME
GERMANIS CAESAR PROBVS INDE REMOTIS
IVSSIT IN HOC STATVI RVRE IVGISQVE NICRI ME
REPERIT VOMIS SED IN HOC ME MARMORE
SISTIT WIRTEMBERGIACI DVX FRIDERICVS AGRI
HIC STETIT VRBS CASTRIS MVNITA VENERIA
MILES TEVTONVS HANC ET REX ATTILA STRAVIT
HVMI

Mich setzte Probi Glück an diesem Ufer ein, Ich sollte Deutschlands und der Römer Grenze sein. Und da das Altertum mit Erde mich bedeckt, Hat man im Pflügen mich gefunden und erweckt. Nachdem gab Friedrichs Huld mir neuen Glanz und Schein, Dass ich zu ewger Zeit ein Zeuge sollte sein, Hier sei Veneria, der Römer Burg gestanden, Die Attals Grausamkeit nachher gemacht zu Schanden. (Übersetzung von Philipp Montanus)

Material/Technik

Stubensandstein

Maße

Länge
0,3 m
Breite
0,56 m
Höhe
1,06 m

Inventarnummer

[RL 363]

Gehört zu

Archäologie
Römische Steindenkmäler

Literatur

  • Filtzinger, Philipp (1980): Hic saxa loquuntur. Hier reden die Steine. Stuttgart, S. 11f. Abb. 41 Nr. 13
  • Haug, Ferdinand; Sixt, Gustav (1914): Die römischen Inschriften und Bildwerke Württembergs. Stuttgart, S. 4456ff. Nr. 322
  • Kemkes, Martin; Willburger, Nina (2004): Der Soldat und die Götter. Römische Religion am Limes. Aalen, S. 63-65, 110 Nr. 63
  • Martin Luik (2013): " ..sondern man muss auch auf ihre Erhaltung sinnen.." Zum Beginn der didaktischen Präsentation von archäologischen Ausgrabungen in Südwestdeutschland. Stuttgart, S. 104 Abb. 6
  • Studion, Simon (1597): Vera origo illustrissimae et antiquissimae domus Wirtembergicae cum venerandae antiqiutatis Romanis in agro Wirtembergico conquisitis et explicatis monumentis . , S. fol. 69
  • [n/a] (1905): Corpus inscriptionum latinarum. , S. 6449
  • [n/a] ([2017]): Die Kunstkammer der Herzöge von Württemberg Bestand, Geschichte, Kontext. Ulm, S. 286f. Nr. 67
  • von Dieter Planck ... (2013): Meilensteine der Archäologie in Württemberg Ausgrabungen aus 50 Jahren; hrsg. anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern. Stuttgart, S. 38
  • Ésperandieu, Émile (1931): Recueil général des Bas-Reliefs de la Gaule Romaine. Paris, S. 342 Nr. 533

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Material kann bei Namensnennung frei verwendet (auch verändert) werden. Bei einer Weitergabe muss der Rechtestatus erhalten bleiben.