Der Kameo aus hellblauem Chalcedon ist als Phalera gearbeitet, ein Ehrenabzeichen, das verdiente römische Soldaten wie Orden in einem Geflecht vor der Brust trugen. Ein eindrückliches Zeugnis hierfür ist der Grabstein des Marcus Caelius (um 45 v. Chr.–9 n. Chr.). Dargestellt ist hier ein ovales, flaches Gesicht mit schmalem Mund und kleiner Nase. Die Frisur besteht aus glatten, in der Mitte gescheitelten Haaren mit einem über dem Scheitel liegenden Zopf, der in einem Knoten bis auf die Stirn reicht. Enge Parallelen finden sich bei dem sog. Karlstein-Kameo im Museum der Burg Karlstein in Böhmen. Das vorliegende Objekt stammt aus der Kunstsammlung Guth von Sulz und ist 1624 in deren Inventar beschrieben. Der Verfasser dieser Beschreibung hat das Material richtig als Chalcedon erkannt, er deutet die Phalera jedoch als unheilabwendenden Talisman.
[Marc Kähler]
Kameo mit Phalera mit Kinderkopf (Amor?)
Beschreibung
Material/Technik
Chalcedon
Maße
H. 6,95 cm, B. 5,54 cm, T. 2,47 cm
Inventarnummer
[KK grün 262]
Gehört zu
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Kunstkammer der Herzöge von Württemberg
Teil von
Literatur
- Eichler, Fritz; Kris, Ernst (1927): Die Kameen im Kunsthistorischen Museum - Beschreibender Katalog. Wien, Nr. 105, S. 88 Taf. 18
- Fleischhauer, Werner (1976): Die Geschichte der Kunstkammer der Herzöge von Württemberg in Stuttgart. Veröffentlichungen der Kommission für Geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Bd. 87 . Stuttgart, S. 51 Anm. 51
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