Das ab etwa 1788 in Mode kommende Chemisenkleid zeichnet sich durch eine hohe Taille, einen dünnen, lose herabfallenden Stoff und den Verzicht auf ein Korsett aus. Seinen Namen erhielt es, weil es an eine „chemise“ (frz. ‚Hemd‘) erinnerte. Es ist meist von weißer Farbe, wie auch dieses Exemplar, das außerdem mit Zugschnüren versehene Puffärmel aufweist. Der rechteckige Halsausschnitt, der faltenlose Rock sowie Baumwolle als gewähltes Material sind ebenso charakteristisch für die Zeit des frühen 19. Jahrhunderts, die in der Mode eine an die klassische Antike erinnernde Schlichtheit propagierte.
[Kim Hoffmann]
Chemisenkleid
Beschreibung
Material/Technik
Baumwolle, Stickerei
Inventarnummer
[1996-232]
Gehört zu
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Kostüme, Textilien und moderne Textilkunst
Literatur
- Württembergisches Landesmuseum Stuttgart (1987): Baden und Württemberg im Zeitalter Napoleons Ausstellung des Landes Baden-Württemberg unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten Lothar Späth . Stuttgart, Nr. 1273
Laufende Ausstellungen
Seit 2004 zeigt das Landesmuseum Württemberg Teile seiner Kostümsammlung im Festinbau von Schloss Ludwigsburg. Zu sehen ist europäische Kleidung der Zeit zwischen 1750 und 1970 – etwa 700 originale Kostüme und Accessoires für Damen, Herren und Kinder. Sie veranschaulichen die vielfältigen Erscheinungen der Mode vor dem Hintergrund gesellschaftlicher, politischer und technischer Entwicklungen. Hier finden Sie eine Auswahl der ausgestellten Objekte.
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