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Sammlungsübersicht

https://bildarchiv.landesmuseum-stuttgart.de/P/Bildarchiv/124415/124415.jpg (Landesmuseum Württemberg CC BY-SA)
Herkunft/Rechte: Landesmuseum Württemberg (CC BY-SA)
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Wandschmuck, Relief: Frauenkopf

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Beschreibung

Wandmasken waren in den 1950er und 1960er Jahren als Wohnungsschmuck sehr beliebt. Besonders beliebt waren Abbildungen von Frauen mit schwarzer Hautfarbe. Noch fremder mussten diese Figuren wirken, weil sie so unnatürliche Haarfarben hatten, wie in diesem Fall blau. Die Firma Cortendorf produzierte solche Masken in großen Mengen zwischen 1958 und 1973. Das Geschäft mit der „Exotik“ boomte. Durch solche Objekte konnte sich jeder fremde Welten in sein Wohnzimmer holen. Das Fremde faszinierte. Nach der NS-Diktatur und mit dem beginnenden wirtschaftlichen Wohlstand waren Reisen groß in Mode. Wer sich weltläufig darstellen wollte, schmückte sein Heim mit solchen Dekorationen. Reproduziert wurden damit jedoch auch Klischees: Die exotische, sexuell-attraktive Frau ist ein Bild, das sich in der Kolonialzeit bereits etabliert hatte. Die Maske greift auf dieses bekannte Motiv zurück und macht damit deutlich, wie präsent und fest gefügt unsere Vorstellungen von Welt in unserem Alltag sind.
[Markus Speidel]

Material/Technik

Ton, bemalt

Maße

Länge
7 cm
Breite
20,5 cm
Höhe
26 cm

Inventarnummer

[VK 2013/390]

Gehört zu

Populär- und Alltagskultur

Laufende Ausstellungen

Über lange Zeit waren es nur die „schönen Dinge“ vergangenen „Volkslebens“, wie „ländlicher Putz“, „Bauernkrüge“, „Zunft- und Hausgerät“, die man glaubte erhalten zu sollen im Sinne einer nostalgischen Feier alter Handwerksherrlichkeit und bäuerlich-ländlicher Idylle. Für eine moderne Populär- und Alltagskultur sind vor allem die Zeugnisse des „Gebräuchlichen“ in der Massenkultur von Belang. An ihnen werden die dramatischen Umbrüche von der vorindustriellen Welt zur industriellen und postindustriellen fassbar. Wertvolle Spezialsammlungen und die breite thematische Ausrichtung machen die Bestände der Populär- und Alltagskultur des Landesmuseums Württemberg zum Sachgedächtnis des württembergischen Alltags vom späten 18. bis ins 21. Jahrhundert. Die Gliederung orientiert sich an lebensweltlichen Themen und nicht an Material- oder Objektgruppen. Die Objekte können dabei mehreren lebensweltlichen Bereichen zugleich angehören. So treten bei ihrer Einordnung in der Alltagskultur also zwangsläufig Überschneidungen auf – wie im wirklichen Leben.

[Stand der Information: ]

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