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Landesmuseum Württemberg Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen Musikinstrumente [G 14,298]
https://bildarchiv.landesmuseum-stuttgart.de/P/Bildarchiv/72712/72712.jpg ((c) Landesmuseum Württemberg CC BY-SA)
Herkunft/Rechte: (c) Landesmuseum Württemberg / P. Frankenstein / H. Zwietasch (CC BY-SA)
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Prunktheorbe

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Beschreibung

Mit seiner kunstvollen Ausführung repräsentiert diese Theorbe die hohe Wertschätzung der Lautenmusik in der Renaissance. Als Kunstkammerstück besteht sie aus kostbaren Materialien, die für ein Saiteninstrument allerdings ungeeignet sind: Die Muschel ist aus vergoldetem Kupfer, die Decke aus Ebenholz. Auf dem Griffbrett sind acht geflügelte Figuren mit verschiedenen Musikinstrumenten in Naturlandschaften eingraviert. Die Rosette aus vergoldetem Messing ist mit einem lateinischen Distichon umschrieben, dessen Übersetzung lautet: „Wie Dir, Christus, jeder Stern am ganzen Firmament Loblieder singt, so möge diese Laute wohlgefällige Lieder tönen.“

Das ursprünglich als Knickhals-Laute gebaute Instrument gehörte dem Kurfürsten Friedrich V. von Pfalz (1596-1632), dem böhmischen „Winterkönig“. Mehrere Inschriften verweisen auf nachfolgende Besitzer*innen und Restaurierungsarbeiten. Im 18. Jahrhundert wurde die Laute zur Theorbe umgebaut: Sie erhielt den oberen Wirbelkasten für die zusätzlichen Basssaiten.

Um den Deckelrand findet sich eine lateinische Inschrift, deren Übersetzung lautet: „Nicht des Crassus Reichtümer noch des Crösus Schätze, nicht die ausgedehnten Reiche der weiten Welt sind der Musik Klang und Harmonien überlegen. Auf dem weiten Erdenrund ist kein Vergnügen trefflicher, noch werden süßere Güter geboten, als die Musik dem reinen Gemüt in lieblicher Weise gewährt. Erklingend verbannt sie aus dem Herzen finstere Sorgen, traurigen Sinn heitert sie auf und erquickt zerrüttete Nerven. Also, der Musen befliessene Schar, verbinde recht oft die Musik, die Dienerin des lieblichen Gesanges, mit den anderen Dienern der erhabenen Wissenschaft. Im Jahre 1593.“ [Mar Alonso]

Material/Technik

Kupfer, Messing, Ebenholz, Fichtenholz, vergoldet, getrieben, Niello

Maße

Länge
252 mm
Breite
338 mm
Durchmesser
111 mm

Literatur

  • Christian Väterlein, Josef Maria Wagner u. a. (1993): Musikinstrumentensammlung im Fruchtkasten Württembergisches Landesmuseum Stuttgart. Stuttgart, S. 14 f.
  • Friedemann Hellwig (1975): Bericht zur Restaurierung der Theorbe (ursprünglich Laute), datiert 1593, des Württembergischen Landesmuseums (Inv. Nr. G14.298), früher im Besitz des Landesgewerbemuseum Stuttgart. Nürnberg
  • Jasmin Braun (2011): "Die Theorbe G14.298 der Musikinstrumentensammlung des Landesmuseum Württemberg", in: Ann-Katrin Zimmermann (Hg.), „Musik in Baden-Württemberg“, Jahrbuch 2011, Band 18, S. 263–278. München, S. 263-278
  • Joachim Kremer; Lorenz; Rückert (2010): Hofkultur um 1600 Die Hofmusik Herzog Friedrich I. von Württemberg und Ihr Kulturelles Umfeld. Ostfildern, S. 367
  • Karla Apperloo-Boersma [Hrsg.] (2013): Macht des Glaubens - 450 Jahre Heidelberger Katechismus. Göttingen, S. 354 Abb. HS157b
Karte
Hergestellt Hergestellt
1593
Augsburg
Hergestellt Hergestellt
1593
Süddeutschland
Hergestellt Hergestellt
1593
Süddeutschland
1592 1595
Landesmuseum Württemberg

Objekt aus: Landesmuseum Württemberg

Das Landesmuseum Württemberg ist eines der größten kulturhistorischen Museen in Deutschland. Auf Beschluss von König Wilhelm I. wurde es am 17. Juni...

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