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Landesmuseum Württemberg Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen Uhren und Wissenschaftliche Instrumente Kunstkammer der Herzöge von Württemberg [KK N 4]
https://bildarchiv.landesmuseum-stuttgart.de/P/Bildarchiv/133388/133388.jpg (Landesmuseum Württemberg CC BY-SA)
Herkunft/Rechte: Landesmuseum Württemberg (CC BY-SA)
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Zylindersonnenuhr

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Beschreibung

Die seit dem späten Mittelalter bekannten Zylindersonnenuhren gehörten zu den beliebten Sammelobjekten in Kunstkammern. Der Holzzylinder ist mit auf Papier gedruckten Skalen beklebt, die neben den geschwungenen Stunden-, Tierkreiszeichen- und Monatslinienlinien auch figürliche Darstellungen von Tierkreiszeichen und Monatsarbeiten zeigen. Der Schattenwerfer aus Messing lässt sich in das Kopfstück einklappen. Während bei diesen Beispielen der Reiz vor allem in der besonderen Form liegt, haben sich aus anderen Kunstkammern auch Beispiele aus Gold oder Elfenbein erhalten, was für die Wertschätzung dieses speziellen Sonnenuhrtypus‘ spricht.
[Irmgard Müsch]

Beschriftung/Aufschrift

Am oberen Rand alte Inventarbezeichnung „C. H.“ für „Cylindrus Horodicticus“

Material/Technik

Holz, Papier, Eisen

Maße

Länge
30,5 cm
Durchmesser
6 cm

Ausführliche Beschreibung

Auf einen hölzernen Zylinder ist ein Holzschnitt geklebt, der das Liniennetz einer Zylindersonnenuhr mit verschiedenen Schmuckelementen trägt. Der Schattenwerfer ist im Kopfstück einklappbar.

Die Stundenlinien verlaufen paarweise entsprechend des Sonnenstandes in den Monaten. Die Monate werden am unteren Rand durch kleine Tierkreiszeichenbildchen bezeichnet. Angezeigt werden zudem die Planetenstunden, „Horae Planetarum“, für die es auch eine Tabelle gibt.

Auf einem vertikalen Zwischenstreifen ist eine Skala für die Messung der Höhe von Sonne und Mond, „ALTITVDO SOLIS ET LVNAE“.

Nach einer Beschriftung ist die Sonnenuhr berechnet für die Polhöhen 47°–49°, „ALT: POLI 47. 48. 49“.

Auf dem oberen Rand steht handschriftlich in großen Buchstaben „C. H.“, gemäß dem Schuckardschen Inventar für „Cylindrus Horodicticus“ (ebenso Inv. Nr. KK bunt 158).

Zwischen den Skalenteilen steht über die ganze Höhe ein sehr schlanker Turm mit Zinnen, Fenstern und einer Schießscharte. An einem Fenster ist ein Mann dargestellt, der eine Zylindersonnenuhr aus dem Fester hält. Über der Tafel der Planetenstunden steht ein umkränzter Doppeladler.

Die Gestaltung der Sonnenuhr erfolgte unter Verwendung eines Holzschnittdruckes von Philipp Apian, der 1624 in dessen Werk Kurtzer Bericht vom gebrauch deß Cylinders erschien.

Literatur

  • Ernst Zinner (1956): Deutsche und niederländische astronomische Instrumente des 11. München, S. 327
  • Hamel, J.; Müsch, I. (2018): Die Sonnenuhren des Landesmuseums Württemberg Stuttgart. Bestandskatalog. Leipzig
  • Landesmuseum Württemberg (Hrsg.) (2017): Die Kunstkammer der Herzöge von Württemberg. Bestand, Geschichte, Kontext. Ulm
Landesmuseum Württemberg

Objekt aus: Landesmuseum Württemberg

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