Über die Sammlung
Josef Kopf wurde am 10. März 1827 als Sohn eines Bauern und Ziegeleibesitzer in Unlingen bei Riedlingen geboren. In der väterlichen Ziegelei verbrachte Kopf seine Jugendjahre. Erst mit 21 Jahren gelang es ihm, seinen Wunsch, Künstler zu werden, in Angriff zu nehmen, zunächst mit einer Lehre bei Steinmetzen und Grabbildhauern in Ravensburg und Bad Waldsee, anschließend auf einer Reise durch die Ateliers verschiedener deutscher Bildhauer und schließlich durch seine Übersiedlung nach Rom, wohin er 1852 aufgebrochen war, um dort seinen Lebenstraum zu verwirklichen. Bereits 1855 konnte er hier sein erstes eigenes Atelier beziehen. Zu Beginn seines Schaffens stand er noch im Bann der idealistisch-romantischen Nazarener, wechselte aber bald ins Lager der Realisten, wo er sein Haupttalent, die klassische Porträtplastik, entfalten konnte, die ihm den Ruf eines "Lenbach unter den Bildhauern" eintrug. Kopf wurden zu Lebzeiten zahlreiche Ehrungen zuteil. Der Großherzog von Baden ließ ihm in Baden-Baden, wo er seit 1874 jeden Sommer verbrachte, ein Atelier einrichten, das die prominenten Gäste des Kurbades intensiv frequentierten. Kopf starb am 2. Februar 1903 in Rom als einer der bekanntesten deutschen Künstler seiner Zeit.
Der Altertumsverein Riedlingen erhielt nach dem Tod Kopfs durch die Witwe des Künstlers eine Sammlung von Gipsabgüssen aus dem römischen Atelier des Bildhauers als Geschenk übereignet.