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Museum "Schöne Stiege" Riedlingen ’Neben seinem ordentlichen Beruf noch Kunstmaler’ - Richard Hohly 1902-1995

’Neben seinem ordentlichen Beruf noch Kunstmaler’ - Richard Hohly 1902-1995

Über die Sammlung

Richard Hohly wurde 1902 in Löwenstein geboren, wo seine Eltern ein Gasthaus betrieben. Nach dem Besuch des Lehrerseminars in Kirchheim/Teck und in Heilbronn, studierte Richard Hohly von 1924 bis 1929 an der Kunstakademie Stuttgart bei Gottfried Graf und als Meisterschüler in Kassel bei Arnold Waldschmidt. 1930 von einer Begegnung mit Edvard Munch in Oslo nachhaltig geprägt, gehörte Hohly 1931/1932 der Berliner Sezession an. Im November 1931 wurde er kurz nach seiner Heirat Zeichenlehrer am Progymnasium in Riedlingen. Mit ihm war an der Schule zum ersten Mal ein akademisch ausgebildeter Zeichenlehrer tätig. 1933 erhielt Hohly den Auftrag, den Festsaal des Schulgebäudes mit Fresken zu schmücken. Seine "Darstellung des Menschenlebens von der zarten Kindheit bis zum Tode" hatte jedoch nur kurze Zeit bestand: Schon wenige Monate nach der Fertigstellung wurden die Wandgemälde auf Betreiben nationalsozialistischer Lehrer wieder übertüncht. Erst in den 1990er Jahren konnten die Gemälde wieder freigelegt werden. 1934 ließ sich Holy an die Realschule nach Leonberg versetzen. 1936 erhielt er Malverbot; seine Bilder galten als "entartet". Im gleichen Jahr folgte seine Versetzung nach Bietigheim, wo Hohly auch nach dem Zweiten Weltkrieg ansässig blieb. In den 1950er Jahren widmete er sich zahlreichen "Kunst am Bau"-Projekten. In der Auseinandersetzung mit der Anthropospohie entwickelte Hohly seit den 1960er Jahren ein malerisches Spätwerk, das zunehmend abstakten Tendenzen folgte ohne die Figuration jedoch ganz aufzugeben.

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