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Heimatmuseum Waldstetten Volksfrömmigkeit, 1793 - 1964 Rosenkranzbruderschaft

Volksfrömmigkeit, 1793 - 1964 Rosenkranzbruderschaft

Über die Sammlung

Sakrales – Zeugnisse ab 1781
Die ausgestellten sakralen Gefäße und Geräte für die christlichen Zeremonien sowie Kruzifixe, Andachtsbilder, Rosenkränze, Heiligenfiguren, Gebetsbücher, Wallfahrtsandenken und vieles mehr zeigen durch ausdrucksstarke Formen die Nähe zum individuellen Glauben. Im 10. Jh. wurde in Waldstetten die erste Kirche
erbaut.

Rosenkranzbruderschaft 1793 bis 1964 - Zeichen der Volksfrömmigkeit
Der Generalvikar des Bischofs von Konstanz erteilte am 19. September 1793 die Genehmigung einer Einrichtung der „Bruderschaft des Hl. Rosenkranzes“ zur Erhöhung der Frömmigkeit. Nur in Waldstetten trugen die sogenannten „Täfelesmänner“ bis ca. 1960 bei kirchlichen Prozessionen die Symboltafeln für die Geheimnisse des Freudenreichen, des Schmerzhaften und des Glorreichen Rosenkranzes. Es waren immer 15 Männer aktiv im Einsatz. Man trug als „Täfelesmann“, wie die Mitglieder der Rosenkranzbruderschaft alsbald genannt wurden, den leicht gebogenen, ovalen Blechschild, mit Metallgriff und Dorn zum Aufstecken der Kerze. Nach den Prozessionen wurden die Tafeln an der Wand der St.-Laurentius-Kirche an ihrem angestammten Platz aufgesteckt – bis zur nächsten Prozession. Die Täfelesmänner hatten bei den Prozessionen ihren Platz gleich hinter dem „Himmel“, unter dem der Pfarrer die Monstranz trug. 15 Männer waren es also – nicht mehr und nicht weniger. Starb einer, so trat an seiner Stelle ein neuer „Täfelesträger“. Der Pfarrer nahm auf die Besetzung keinen Einfluss, die Gruppe selbst entschied, wer die Nachfolge antreten sollte. Nach behutsamer Restaurierung 2007 kamen die 15 Tafeln ins Heimatmuseum. Es sind echte Unikate. Es ist nicht bekannt, dass es auch an anderen Orten solche Tafeln gäbe.

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