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Heimatmuseum Waldstetten Bein- und Elfenbeinarbeiten, 1850 – 1950 ein Kunsthandwerk in Waldstetten

Bein- und Elfenbeinarbeiten, 1850 – 1950 ein Kunsthandwerk in Waldstetten

Über die Sammlung

Im Waldstetten des 19. Jahrhunderts entwickelte sich neben der Pfeifenherstellung die Beindreherei zu einem wichtigen Handwerkszweig. Die Auftraggeber kamen vorrangig aus dem klerikalen und adeligen Umfeld. Außer Skulpturen gehörten Miniaturmöbel, Puppenhäuser, Schachfiguren, Halsperlketten, Broschen und Devotionalien zur Produktpalette der Bein- und Elfenbeindreher. Genaues Arbeiten, viel Geduld und hohes künstlerisches Gestaltungsvermögen waren die Voraussetzungen für die Fertigung dieser filigranen Kunstgegenstände. Da der Bedarf an hochwertigen Rinderknochen aus der Region nicht befriedigt werden konnte, wurden Knochen aus Südamerika bezogen. Da überwiegend für das Ausland produziert wurde, hatten die Beindreher auch während der Inflationszeit 1923 ein gutes Einkommen. Ende der 1930er Jahre ging die Nachfrage stark zurück. Durch die amerikanischen Soldaten entstand nach dem Zweiten Weltkrieg nochmals ein kurzzeitiger Souvenirbedarf. Danach gab es keinen Absatzmarkt mehr für die Waldstetter Beindreharbeiten.

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