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Stadtmuseum Wangen im Allgäu Mechanische Musikinstrumente

Mechanische Musikinstrumente

Über die Sammlung

Das Stadtmuseum in der Eselmühle präsentiert 27 mechanische Musikinstrumente im Ambiente ihrer Zeit. Sie stammen aus dem einstigen Bestand des Lindauer Sammlers Friedrich Wilhelm Kalina. Die angedeuteten Wohnräume, in denen die selbstspielenden Musikinstrumente aufgestellt sind, vermitteln mit ihrer Ausstattung einen Einblick in die Wohnkultur des 19. und 20. Jahrhunderts.

Musikmaschinen sind schon seit der Antike bekannt. Im 18. Jahrhundert werden die ersten Flötenuhren gebaut, für die bedeutende Komponisten spezielle Werke komponierten. 1796 erfand der Uhrmacher Antoine Favre aus Genf den Zungenkamm aus Stahl, der durch eine sich drehende Messingwalze mit Stiften zum Klingen gebracht werden kann: die Schweizer Spieldose trat ihren Siegeszug an.

Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert konnten bezahlbare Musikautomaten für größere Bevölkerungskreise hergestellt werden. Drehinstrumente, deren Töne mittels gelochter Pappscheiben gesteuert werden, verbreiteten sich zu Hunderttausenden. Um 1890 setzten sich die Plattenspieldosen mit den Markennamen "Polyphon", "Symphonion" und "Kalliope" durch.

Orchestrien gehörten seit Ende des 19. Jahrhunderts zur Ausstattung vieler Gasthäuser und Tanzsäle. Auf pneumatischer Grundlage entstanden die selbstspielenden Klaviere mit dynamischen Abstufungsmöglichkeiten. Mit dem Siegeszug des Grammophons und der Einführung des Rundfunks gerieten die mechanischen Musikinstrumente ins Abseits. Um 1930 stagnierte die Produktion mechanischer Musikinstrumente.

Im Wangener Bestand befinden sich eine Flötenuhr, Spieldosen, Drehorgeln, Pfeifenorgeln, Polyphone, Orchestrien und selbstspielende Klaviere.

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